Dienstag, 01. August 2023
Grußworte August 2023
Liebe Leserin, lieber Leser,
in den Gemeinden Bobenheim und Roxheim ist es Tradition, dass die neuvermählten Ehemänner des vergangenen Jahres den Himmel am Fronleichnamsfest tragen. So schickte sich auch in diesem Jahr das Pfarrbüro an, infrage kommende Kandidaten anzusprechen und zu motivieren, jene ‚tragende Rolle‘ während der Prozession zu übernehmen. Und in diesem Jahr geschah ein kleines Wunder.
Neben einem schon erfahren ‚Neuvermählten‘ fanden sich drei Ehemänner, die diese Aufgabe übernahmen. Das kleine Wunder bestand nun darin, dass alle einer anderen Konfession angehörten. Einer war katholisch, der andere griechisch-orthodox und der dritte im Bunde gehörte der evangelischen Kirche an. Den Himmel zu tagen, verband alle zu einer wahrhaft ‚ökumenischen‘ Gemeinsamkeit.
Ich glaube fest an den zuweilen schelmischen und anarchischen Geist unseres Gottes. Was anderes, so meine tiefe Überzeugung, wollte er uns mitteilen, als seine Botschaft: ‚Wer auch immer mithilft, dass sich der Himmel über meiner bedingungslosen Menschenliebe wölbt, ist ein wahrhafter ‚Himmelträger‘. Da spielen Konfessionen, Religionen und andere Überzeugungen keine wirkliche Rolle, weil meine Vision einer neuen Welt und Gemeinschaft alle eint.‘
Ich erfahre momentan sehr schmerzlich anderes. Leider in unserer Kirche, in den Religionen und in unserer Welt. Ich nehme fast ohnmächtig wahr, dass Gräben gezogen, unversöhnliche Polarität behauptet, ein ‚Alleinvertretungsrecht‘ eingeklagt und dabei die bedingungslose Liebe Gottes zu allen Menschen vergessen scheint.
Wenn ich abends meine persönliche Zwiesprache mit Gott halte, dann danke ich ihm von ganzem Herzen für jenes Wunder, das er an Fronleichnam geschehen ließ. Seine Weite muss unsere Enge überwinden und heilen. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, dass sich seine Menschenfreundlichkeit als offener Himmel über alle wölbt.
Und ehrlich, was brauchen wir in dieser so herausfordernden Zeit anderes, als gemeinsam zu spüren, dass sich uns allen nur dann der Himmel öffnet, wenn wir Grenzen überwinden und jenen grenzenlosen Himmel tragen, in dessen Mitte Gottes verschenkende Liebe ist.
Dies wünsche ich Ihnen und ich wünsche uns allen, dass wir ‚Himmelträgerinnen und Himmelsträger‘ werden.
Mit den herzlichsten Segenswünschen.
Markus Hary, Pfarrer
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