Samstag, 20. Dezember 2025
Mit den „Anonyme Giddarischde“ das Vater unser gebetet
Am Nikolaustag 2025 war in der katholischen Kirche St. Amandus in Ottersheim Konzert mit der 1995 in Frankenthal gegründeten Band die „Anonyme Giddarischde“ angesagt. Die Kirche fühlte sich an diesem Abend verkabelt an, behielt aber trotzdem ihre besinnliche Ausstrahlung. Wie kamen diese Musiker und Mundartsänger in die Kirche und aufs Programm? Ganz einfach, „wenn man de Leit uffs Maul guckt“ oder ihnen die Gelegenheit gibt, einmal zu sagen, was sie denken und wünschen. So geschehen war es auf einer Pfarrversammlung für die Gläubigen der Kirchengemeinde Ottersheim am 20. Februar 2024. Da wurde der Wunsch geäußert, in der Ottersheimer Kirche auch Konzertgottesdienste anzubieten. Durch ein Weitersweilerer Pfarreiratsmitglied kam es zum Kontakt mit der pfalzweitbekannten Kultband. Die hatten jedoch bisher noch nie in einer katholischen Kirche gespielt und konnten sich eigentlich nicht vorstellen, dass sie überhaupt jemand in der Kirche will. Die Band sagte zu und es war ihre Freude zu spüren, als sie sich vor den Altarstufen aufstellten und nach der Begrüßung durch Pfarrer Metzinger mit ihrem Programm begannen. Aus dem Konzert wurde ein Konzertgottesdienst und die Lieder, die auf Kerweplätzen vielleicht oft gegrölt werden, hörten sich in den Ohren der Zuhörer*innen wie tiefgehende Texte mit christlichen Werten an. In den Gesprächen nach dem Konzert wurde das deutlich wohlwollend geäußert. Lieder der Band in Mundart, so richtig pfälzisch gesungen verehrten die Heimat, das Zusammenleben der Menschen auf dem Land, huldigten der schönen Natur und Schöpfung, dem Pfälzerwald und feierten musikalisch menschliche Beziehungen, um natürlich auch der Lewwerworscht die Ehre zu erweisen, es war geradezu ein Hoch auf das tägliche Brot, das uns der himmlische Vater schenkt. Die Pfalz steht bei ihnen hoch in Ehren und wird als besondere Heimat geliebt. Thomas „Edsel“ Merz, der Songtexter und Sänger, moderierte die Lieder und entlockte seiner Mundharmonika zarte Töne. Er fand in Sprache und Wortwahl, was gut zum Advent passte.
Mitten im Programm tauchte dann der Heilige auf, dessen Namenstag an diesem 6. Dezember gefeiert wurde. Unter dem Gewand und der Mitra, jedoch ohne Bart, war unschwer der Mann zu erkennen, den wir Sonntag für Sonntag am Altar sehen. Er erzählte aus dem Leben des Heiligen Nikolaus und wie dieser auch heute noch für uns Vorbild sein kann. Der achtjährige Tim aus Rüssingen bekam von der Band Mikrofon und Liedblatt und durfte zusammen mit Henry das Nikolauslied vorsingen, das mit vielen Mitsängerinnen und Sängern durch die Kirche hallte.
Gegen Ende dann ein packender und ergreifender Moment, Pfarrer Metzinger lud die Besucherinnen und Besucher ein, aufzustehen und über den Mittelgang hinaus einander die Hand zu reichen bis hin zur Band und gemeinsam das Vater unser zu beten. Den Segen und den Friedenswunsch durften später alle mit nach Hause nehmen. Reichlicher Applaus verabschiedete die Band, der es an diesem Abend gelungen ist, mit ihren Liedern scheinbar Profanes zum Gebet werden zu lassen.
Für einen kleine Imbiss und guten Gesprächen war im Vorraum gesorgt!
Arno Stuppy
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