Landau
Pfarrei Mariä Himmelfahrt

Freitag, 21. September 2018

Beim nächsten Klang ist: FRIEDEN

Orgelkonzert an der historischen Steinmeyer-Orgel am 21. September

Beim nächsten Klang ist: FRIEDEN

Aus Anlass des europaweiten Glockenläutens zum Internationalen Friedenstag am 21. September 2018 findet um 19.15 Uhr in der Marienkirche Landau ein Orgel- und Glockenkonzert mit Prof. Dr. Michael Gerhard Kaufmann statt.

Der Klang von Orgeln und Glocken berührt Menschen in vielen Kulturen und vermittelt Feierlichkeit und Transzendenz. Am Internationalen Friedenstag 2018 läuten europaweit Glocken für den Frieden und in Landau werden an der historischen Steinmeyer-Orgel Werke zum Thema von Couperin, Bach, Mozart, Mendelssohn, Graf u.a. erklingen. Wir erinnern an vergangene Kriege, um uns des hohen Wertes des Friedens zu vergewissern. Wir beten um Frieden für die bedrohte Welt. Orgelmusik gibt dem Gebet Nachdruck: Dona nobis pacem! – Gib uns Frieden!

Der Eintritt ist frei, es findet eine Sammlung am Ausgang statt.

Am Anfang war der Klang – Die Glocke als liturgisches Instrument

Mönche aus Irland, unter ihnen Columbanus, Gallus, Pirminius und Bonifatius, hatten sich seit dem ausgehenden 6. Jahrhundert zu Missionsreisen durch das westliche Europa auf den Weg gemacht. Als Gepäck trugen sie Wanderstab, Beutel, Buch – und Glocke, mit der sie den Menschen ihr Kommen ankündigten und diese zum Gottesdienst riefen. In der Folge erhielten Kirchen bereits ab dem 8. Jahrhundert fest installierte Glocken, die von Dachreitern oder angebauten Türmen als gesegnete oder geweihte Musikinstrumente mehrmals am Tage zu den Gebetszeiten geläutet wurden. Seither finden sich in jeder besiedelten Region Deutschlands und Europas Glocken, deren Klang in seiner jeweils spezifischen Ausdrucksform akustischer Bestandteil jeder dieser Landschaften ist, ebenso wie die Gebäude in ihrer jeweils charakteristischen Architektur optische Elemente derselben sind: vom hellen Glöcklein einer einsam stehenden Kapelle bis zum vielstimmigen Geläut einer mächtigen Kathedrale.

Während der sogenannten Karolingischen Renaissance gaben die Gelehrten um Karl den Großen (747?-814) die ersten Ordnungen vor, die in vielfältig variierten Formen bis heute weltweit angewandt werden und somit gleichsam eine historische Konstante bilden. Hierin wurde festgelegt, an welchen Tagen zu welchen Gottesdiensten mit welchen Glocken geläutet werden sollte, um den Charakter des jeweiligen Festes (bspw. Herrenfest oder Marienfest, Sonntag, Gedenktag) bzw. Anlasses (bspw. Taufe, Beerdigung) hörbar zu machen oder die Menschen auch fernab zum Beten einzuladen („Angelus“). Die rationale kalendarische Unterscheidung zwischen Alltag und Feiertag wird seitdem im Klang der Glocken auf emotionale Weise gegenwärtig: der Tag wechselt in seiner Qualität.

Ähnlich wie die ebenfalls bei den karolingischen Reformen in den Gottesdienst integrierte Orgel können Glocken herausragende Stationen der Feier begleiten, etwa das „Gloria“ in der Osternacht oder „Vaterunser“ der Messe. Gerade in solchen Momenten wird der als Teil der Liturgie ertönende Glockenklang zum akustischen Zeichen der christlichen Kirchen, mit dem sie auch in säkularen oder andersgläubigen Kreisen identifiziert werden. Weite Teile der Kulturgeschichte sind mit der Glocke so eng verwoben, dass ihr Läuten auch die Chronik der Menschheit erzählt. Die Glocke als semantisches Phänomen besteht bis in die Gegenwart – und die Tradition wird fortgeschrieben…

Prof. Dr. Michael G. Kaufmann, Leiter der Aus- und Fortbildung für Orgel- und Glockensachverständige an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg

(Aus „Bausteine für Friedensandachten“: Beim nächsten Ton ist: FRIEDEN – Europaweites Glockenläuten anlässlich des Internationalen Friedenstages Einladung am 21. September 2018 18 Uhr bis 18:15 Uhr, Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e. V., Paderborn 2018, S. 6.)

 

 

Programm

Beim nächsten Ton ist: FRIEDEN

Orgelkonzert am 21. September 2018
an der Steinmeyer-Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt Landau

François Couperin (1668-1733)
Dona nobis pacem in G (Paris 1690)
+ Glocke 4, St. Theodor, g1

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Jesus bleibet meine Freude in G
aus der Kantate Herz und Mund und Tat und Leben BWV 147 (Weimar / Leipzig 1716/23)

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Adagio in C KV (Wien 1791)
+ Glocke 2, Sta. Maria Assumpta ,c1

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
aus der Schauspielmusik Athalia op. 74 (Leipzig 1843-45)
Kriegsmarsch der Priester in F

Eduard Rottmanner (1809-1843)
Alla breve in d (Speyer 1842)
+ Glocken 5, Sta. Lucia, a1, und 6, St. Joseph, h1

Wolfram Graf (*1965)
Michaelgruß (Hof/Wiesbaden 2013)

Anonymus (15. Jahrhundert)
aus dem Buxheimer Orgelbuch (ca. 1460)
Redeuntes
+ Glocke 3, Sta. Katharina, e1

Michael Gerhard Kaufmann (*1966)
Improvisation über die Gregorianische Antiphon Da pacem Domine
+ Glocke 1, Christkönig a0

Nicolas Lebègue (1631-1702)
Les cloches (Paris 1685)
+ Glocken 2 bis 6, + am Ende + Glocke 1

 

Michael Gerhard Kaufmann, geboren in Landau/Pfalz, Studium der Schul- und Kirchenmusik, Germanistik und Musikwissenschaft an der Musikhochschule und an der Universität in Karlsruhe, Promotion zum Dr. phil., Professor an der Hochschule für Musik Trossingen; Dozent für Musikwissenschaft an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg, dort auch Leiter der Aus- und Fortbildung von Orgelsachverständigen sowie Glockensachverständigen in Deutschland und Initiator des von der VolkswagenStiftung finanzierten Forschungsprojekts zu einer „Phänomenologie der Orgel“; Dozent in der Ausbildung von Restauratoren im Orgelbauhandwerk an der Oscar-Walcker-Schule – Bundesfachschule für Orgelbau in Ludwigsburg; Orgelsachverständiger für die Erzdiözese Freiburg und die Evangelische Kirche in Baden; Künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Orgel-Welten“ der Stiftungsverwaltung Freiburg in der Adelhauserkirche; Moderator beim Südwestrundfunk (SWR 2); Veröffentlichungen zu musikhistorischen und -ästhetischen Themen (vgl. Autorenhandbuch Musik), Schriften zur Orgel und ihrer Musik sowie Editionen süddeutscher Orgel- und Klostermusik (u.a. Ochsenhauser Orgelbuch ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis 2005); Autor der Anträge zur Aufnahme von „Orgelbau und Orgelmusik“ (Eintrag 2014) und „Glockenguß und Glockenklang“ (im Verfahren) in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland (Eintrag 2017), internationale Konzerttätigkeit als Organist, Aufnahmen auf Ton- und Bildträgern, für Rundfunk und Fernsehen; Mitglied des Präsidiums der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD); Schwerpunkte der wissenschaftlichen Forschung beim Instrument Orgel, in der Musik Johann Sebastian Bachs und Max Regers sowie allgemein in der Kirchenmusik und der Musik der Region Oberschwaben, der künstlerischen Tätigkeit im Bereich der sogenannten Alten Musik und Historisch informierten Aufführungspraxis (16. bis beginnendes 20. Jahrhundert).

 

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