Donnerstag, 01. Februar 2024
Grußworte Februar 2024
Liebe Leserin, lieber Leser,
am 3. Februar gedenkt die katholische Kirche des heiligen Märtyrers Blasius, der im 4. Jahrhundert Bischof in Sebaste, einer Stadt in der heutigen Türkei, war. Eine schöne Tradition ist es, um seinen Gedenktag mit gekreuzten Kerzen und auf seine Fürsprache einen besonderen Segen zu empfangen. Da eine Legende besagt, dass er einen Jungen vor dem Erstickungstod durch eine Fischgräte bewahrt habe, soll er insbesondere vor Halskrankheiten schützen. Man darf ihn aber auch ganz allgemein um Gesundheit bitten.
Ein von mir sehr geschätzter, leider viel zu früh verstorbener, Schriftsteller und Journalist, Lorenz Marti (1952 - 2020), widmete sich diesem Brauch. Selbst eher skeptisch, ‚Im Zweifelsfall setzen wir vielleicht lieber auf Bonbons, Tabletten und Salbeitee.‘, führte er mich auf eine bedenkenswerte Fährte. So erblickte er ein neues Aufgabenfeld für den Heiligen. ‚Blasius wird deswegen nicht arbeitslos. Er könnte sich zum Beispiel um all jene Menschen kümmern, dessen etwas Unangenehmes im Hals stecken geblieben ist.‘
Ein Segen ist für mich etwas Wertvolles und Wunderbares. Wenn ich ihn spende, dann darf ich im Namen unseres menschenfreundlichen Gottes jedem einzelnen oder der ganzen Gemeinde seine Zuneigung und sein Wohlwollen zusagen. In jedem Segen werden wir von der göttlichen Wirklichkeit berührt. Dass Gott unser Heilsein möchte, steht für mich außer Frage. Dass es seine Sehnsucht ist, uns vom Himmel berühren und erfüllen zu lassen, trage ich tief in meinem Herzen.
Da ich fest darauf vertraue, dass beide, der heilige Blasius und eben auch Lorenz Marti, ihren Gedanken im Himmel weiter nachgehen, können sich für unseren Heiligen tatsächlich ganz neue Tätigkeitsfelder eröffnen.
Wie wäre es da mit jenen Menschen, die ‚den Hals nicht voll‘ bekommen. Dass unsere Welt in eine unselige Schieflage geraten ist, dürfte wohl auch dem Himmel nicht verborgen sein. Dass dadurch so vielen Unschuldigen ‚das Wasser bis zum Halse‘ steht, ist leider schreckliche Realität. Hier scheint wirklich himmlische Hilfe nötig, da wir Menschen es leider nicht alleine schaffen.
Immer neue Aufgaben werden den Heiligen Blasius zugetragen. ‚Du musst dich auch um jene kümmern, die etwas ‚in den falschen Hals bekommen haben‘. Und wer von uns kennt nicht Meschen, die enttäuscht, gekränkt oder verletzt wären. Wieder andere werden einwerfen, dass es so viele gibt, denen ‚etwas im Halse steckengeblieben sei‘. Die einfach nicht in der Lage sind, ihre Emotionen zu äußern und die lieber alles herunterschlucken. Die davon nur krank werden und es ihnen die Sprache verschlägt. Oder jene, die vieles nicht annehmen können, die nur ‚halsstarrig‘ sind, oder wenigstens so scheinen. Wieder andere werden einwenden, dass es doch so viele gibt, denen der ‚Hals zugeschnürt ist‘. Angst, Not, Gewalt, Krieg, Vorurteile und so vieles mehr, die sie stumm werden lässt und die Luft zum Atmen raubt.
In meinen Gedanken breitet sich eine lebhafte Diskussion aus, in dessen Mitte ich still und aufmerksam den heiligen Blasius wahrnehme. Seine Aufgaben, so wird er nüchtern resümieren, sind wahrlich vielfältig geworden. Ein kurzer Blick, so stelle ich es mir vor, auf die himmlische Herrlichkeit ermutigt ihn, sich all diesen so drängenden Aufgaben zu widmen. Vielleicht wird ein kleiner Hauch eines Zweifels in seinem Herzen zu spüren sein. ‚Wie kann ich all diese Aufgaben bewältigen?‘ ‚Durch den Segen berühren wir die Menschen, sie öffnet sich und werden erfüllt von himmlischer Wirklichkeit.‘ So stelle ich mir die ermutigende Antwort Gottes vor.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie in diesem Jahr das Geschenk der Gesundheit begleitet, dass Sie immer wieder den Blick zum Himmel und Ihren Herzen lenken. Ich wünsche uns allen, dass uns immer wieder der Himmel berührt, weil er uns Heil, Gesundheit und Frieden schenken möchte.
Mit den herzlichsten Segenswünschen
Markus Hary, Pfarrer
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