Freitag, 25. Oktober 2024
„An einer Zivilisation der Liebe mitbauen“
Statement von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Enzyklika „Dilexit nos“ von Papst Franziskus über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu
Speyer/Rom. Wie ein roter Faden ziehen sich die Begriffe Barmherzigkeit und Liebe durch das inzwischen fast 12jährige Pontifikat von Papst Franziskus. Auch seine heute veröffentlichte vierte Enzyklika „Dilexit nos“ über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu ist diesem Thema gewidmet. Manche sehen in ihr nicht weniger als ein „geistliches Testament“ des Heiligen Vaters.
Mit diesem theologisch dichten und geistlich tiefen Text lädt der Papst alle Gläubigen zu einer vertieften Christusbeziehung ein. Die in der christlichen Tradition und Frömmigkeitsgeschichte oft gebrauchte Redeweise vom Herzen Jesu ist für ihn dabei ein besonderes Symbol für die unermessliche Liebe Gottes zu uns Menschen. Er hat uns zuerst geliebt, damit wir – von seiner Menschenfreundlichkeit berührt und bewegt, wie wir in unserer Bistumsvision formuliert haben – diese Liebe an andere weiterschenken.
Dabei betont Franziskus insbesondere die gemeinschaftliche und soziale Dimension der Verehrung des Herzens Jesu. Wahre Christusfrömmigkeit bleibt nicht bei der persönlichen Gottesbeziehung stehen. Sie drängt danach, auszustrahlen und inmitten einer von Hass und Gewalt geprägten Welt an einer Zivilisation der Liebe mitzubauen.
Gerade angesichts der aktuellen Situation – der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, des Erstarkens völkischer Positionen und extremistischer Parteien in Deutschland und ganz Europa – sehe ich in der Enzyklika des Papstes einen wichtigen Impuls für Frieden und Versöhnung, für den Einsatz für Menschenwürde, ein solidarisches Miteinander und die Bewahrung der Schöpfung.
Zur Enzyklika in deutscher Übersetzung.
Text: Bischof Wiesemann, Foto: is
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