„Berufen. Bereit. Unaufhaltsam.“

Stefanie Müller (links) und Stephanie Gans berichteten im Rahmen des Tag der Diakonin von ihrer Berufung © Annette Bauer-Simons

Motto am Tag der Diakonin

Ludwigshafen. Mit einem bewegenden und inspirierenden Gottesdienst wurde der „Tag der Diakonin“ in der Kirche Herz Jesu in Ludwigshafen gefeiert. Während der Feier gaben zwei Frauen ein beeindruckendes Lebens- und Glaubenszeugnis: Stefanie Müller, Pastoralreferentin aus Maxdorf, und Stephanie Gans, angehende Pastoralreferentin, die in diesen Wochen ihr Theologiestudium abschließt. Beide spüren in sich die Berufung, Priesterin zu sein.

Mit ihren sehr persönlichen Statements unterstrichen die beiden Frauen das Motto des Tages: „Berufen. Bereit. Unaufhaltsam.“ Stephanie Gans, die „Jüngere“, erzählte eindringlich von ihrem Berufungsweg, von ihren vielen Überlegungen, welcher Weg für sie der richtige sein würde. Ihr Wunsch, Priesterin zu sein, komme nicht daher, „dass ich am Altar stehen will. Aber ich möchte mit Menschen unterwegs sein, und wenn irgendwann auf diesem Weg eine sakramentale Handlung ansteht, möchte ich nicht sagen müssen: Jetzt brauchen wir doch einen Priester“, betonte sie.

Pastoralreferentin Stefanie Müller erklärte ihre Biografie als „Leidensgeschichte“, von der sie immer noch hofft, dass sie zur „Hoffnungsgeschichte“ wird. Man spürt genau, wie sehr sie ihren Beruf liebt und mit Herzblut ausfüllt. Als „Pionierin“ im Bistum Speyer sucht und findet sie immer neue Wege, Menschen mit dem Glauben in Berührung zu bringen. Gleichzeitig ist es schmerzhaft für sie, als Frau von Ämtern und Diensten ausgeschlossen zu sein.

Während der Wortgottesfeier erinnerten die Frauen, die ihn vorbereitet hatten, daran, dass alle Christinnen und Christen durch ihre Taufe berufen sind, Priester*in, König*in und Prophet*in zu sein. Durch ein Segenszeichen in die Hand wurde dies den Gottesdienstbesuchern auch noch einmal deutlich gemacht.

Veranstalterinnen des Abends waren die beiden Frauenverbände im Bistum Speyer, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). Stimmungsvoll wurde die Wortgottesfeier auch durch die Musik, für die Monika Keggenhoff, Diözesanvorsitzende des KDFB, zusammen mit einer Projektschola verantwortlich war.

Neben der Feier gab es zum Tag der Diakonin einige weitere Aktionen: Auf den Stufen zur Kirche hatten die Verantwortlichen anhand von Jahreszahlen gezeigt, wann und wie die „Frauenfrage“ im Lauf der Kirchengeschichte behandelt wurde. Erst in den letzten Jahren hat das Thema Fahrt aufgenommen. Frauen des KDFB Zweigvereins Ludwigshafen hatten einen Imbiss vorbereitet, so dass im Anschluss auch noch die Gelegenheit zum Austausch bestand, die sehr gerne wahrgenommen wurde. Außerdem waren die Teilnehmenden eingeladen, sich an der Unterschriftenaktion "Die Zeit ist reif - Sakramentaler Diakonat für Frauen jetzt!" zu beteiligen.

Text: Brigitte Deiters