Montag, 08. September 2025
Johanniter fordern regelmäßige und verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse
Umfrage: Nur 15 Prozent fühlen sich bei einer lebensrettenden Herz-Lungen-Belebung sicher
Die Johanniter-Unfall-Hilfe spricht sich für eine gesetzlich verpflichtende und regelmäßige Auffrischung der Kenntnisse in Erster Hilfe aus. So könnte etwa eine Führerscheinerneuerung daran geknüpft werden, erklärte die Organisation am 8. September zum bevorstehenden Welttag der Ersten Hilfe am Samstag (13. September). Der Grund: Viele Menschen fühlen sich unsicher, wenn sie Erste Hilfe leisten müssen.
Die Organisation verwies auf eine aktuelle Forsa-Umfrage vom Juli: Damals sagten nur 15 Prozent der Befragten, sich bei einer lebensrettenden Herz-Lungen-Wiederbelebung „sehr sicher“ zu fühlen. Knapp jeder Zweite (46 Prozent) schätzte sich hingegen als „eher oder sehr unsicher“ ein. Auch ist etwa jeder Dritte unsicher, wie er eine blutende Wunde versorgen soll. Jeder Vierte hat Schwierigkeiten bei der stabilen Seitenlage.
Allerdings bekommen Erste-Hilfe-Kenntnisse viel Zuspruch: 97 Prozent der Befragten halten sie für relevant, um für einen Ernstfall ausreichend geschult zu sein. 95 Prozent hatten bereits mindestens einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert.
Einheitliche Ausbildung für ganz Deutschland
Vorstandsmitglied Thomas Mähnert bezeichnete Erste Hilfe als Grundkompetenz; sie sei keine Kür. Neben einer verpflichtenden Wiederauffrischung forderte er einen bundesweit einheitlichen Lernkanon. So müsse Herz-Lungen-Wiederbelebung deutschlandweit gelehrt werden.
Der Welttag der Ersten Hilfe wird immer am zweiten Samstag im September begangen. Er geht auf eine Initiative der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung aus dem Jahr 2000 zurück. Mehr als 150 Länder beteiligen sich mittlerweile daran. (Katrin Gänsler, kna)