Mittwoch, 06. August 2025
Ab 2027 keine Zuschüsse aus der Kirchensteuer mehr
Kirchenmusikverband sieht sich wegen Kürzung vor ungewisser Zukunft
Bei der katholischen Kirche in Deutschland wird das Geld weniger, deswegen stehen Zuschüsse auf der Kippe. Die Dachorganisation der Kirchenmusik, der Allgemeine Cäcilienverband, muss nach eigenen Angaben bald ohne Unterstützung aus Kirchensteuermitteln auskommen. Darüber hat der Verbandspräsident, Monsignore Markus Bosbach, am 4. August die Mitglieder informiert.
Die Deutsche Bischofskonferenz habe mitgeteilt, dass der jährliche Zuschuss in Höhe von 50 000 Euro ab 2027 eingestellt werde, heißt es in Bosbachs Schreiben, das der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. Ein Sprecher der Bischofskonferenz bestätigte den Vorgang auf Anfrage nicht im Detail, verwies aber auf eine Erklärung von Anfang Juli.
Demnach haben die Bischöfe beschlossen, bis 2027 bei ihren Gemeinschaftsaufgaben insgesamt rund acht Millionen Euro einzusparen. Davon betroffen ist der Haushalt des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD), in den alle 27 Bistümer einzahlen. Daraus werden bisher Aufwendungen in Höhe von 129 Millionen Euro bestritten. Hilfswerke und Verbände erhalten ebenso Geld wie kirchliche Medienunternehmen und das Sekretariat der Bischofskonferenz.
„Völlig unerwartet“
Laut Bosbach trifft die Entscheidung seinen Verband „völlig unerwartet“. Man habe mit Kürzungen gerechnet, aber nicht mit einem völligen Wegfall der Förderung. Diese mache 40 Prozent der Einnahmen des Verbands aus. Die bisherige hauptamtliche Struktur sei so nicht mehr aufrechtzuerhalten. In der Geschäftsstelle in Regensburg arbeiten zwei Angestellte. Der Präsident kündigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung für den 30. September an. (Christoph Renzikowski, kna)