Donnerstag, 14. August 2025
Anderes Bild von Kirche

Singen zur Ehre Gottes, hierfür engagieren sich viele in Kirchenchören. (Foto: AdobeStock/Lee Design Arts)
In vielen Bereichen gibt es ein großartiges Engagement
Hätten Sie gedacht, dass es in Deutschland 12.172 katholische Chorgruppen mit über 250.000 Chormitgliedern gibt? Oder dass die Caritas im vergangenen Jahr 45.743 Menschen digital beraten hat? Dass sich im Jahr 2024 5.480 hauptamtliche kirchliche Mitarbeiter professionell um Flüchtlinge und Migranten gekümmert haben und 492.000 Schutzsuchenden zugutegekommen ist? Diese Zahlen sind imponierend und zeichnen ein anderes Bild als das Dauerlamento und die Untergangsszenarien, die das Image der Kirche bestimmen.
Wer immer nur den Rückgang der Mitgliederzahlen und des gesellschaftlichen Einflusses der Kirche beschwört, hat nicht Unrecht, berücksichtigt aber nicht die ganze Wirklichkeit. Denn der Einsatz der Kirche, also ihrer vielen haupt- und ehrenamtlich Engagierten, ist nach wie vor gewaltig. Ihre Bedeutung, unter anderem als Kulturvermittlerin und große Akteurin im sozialen Bereich, ist nicht zu überschätzen. Deshalb ist die neue Arbeitsbroschüre der Bischofskonferenz, in der ungeschönte Zahlen und Fakten für 2024/25 veröffentlicht wurden, so wichtig.
Ja, die Austrittswellen der letzten Jahre bereiten große Sorgen, und es gibt leider kein schlüssiges, überzeugendes Konzept dagegen. Die Finanzmittel, die der Kirche heute zur Verfügung stehen, werden sich in absehbarer Zeit drastisch reduzieren. Die DBK-Arbeitshilfe macht sehr nachdenklich, weil aus ihr klar hervorgeht, wie sehr darunter nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Gesellschaft leiden wird. Innerkirchlich wird man sich auf diese Entwicklung einstellen, schmerzhafte Entscheidungen treffen und Priorisierungen vornehmen müssen, die eigentlich niemand vornehmen will. (Gerd Felder)