Mittwoch, 19. Oktober 2022
Mit Franziskus unterwegs

Auf dem Franziskusweg nach Assisi: Jasna Gilbert (links) und Eva Günther. (Foto: der pilger/Fraleoni)

Stefan Schwarzmüller mit der Franziskus-Erzählfigur. (Foto: der pilger/Mathes)

(Foto: der pilger/Fraleoni)
Stimmen von der Diözesanwallfahrt nach Assisi
Früh am 13. Oktober geht es für die Ersten los, zur diesjährigen Diözesanwallfahrt mit Ziel Assisi. An diesem Tag starten diejenigen, die über 60 bzw. 40 Kilometer in mehreren Etappen zu Fuß pilgern wollen.
Elisabeth Catoir, die am frühen Morgen am Landauer Hauptbahnhof auf den Reisebus nach Italien wartet, freut sich sehr aufs Wandern. „Ich habe alle Wallfahrten bisher mitgemacht. Und als die Ausschreibung für Assisi kam, habe ich mich sofort angemeldet“, berichtet Catoir freudestrahlend. Vorfreude herrscht auch bei Annette und Prof. Dr. Wolfgang Appel, die das erste Mal bei einer Bistumswallfahrt dabei sind. Statt einen Herbst-Wanderurlaub zu planen, hätten sie sich für die 60-Kilometer-Pilgertour, die Nordroute, angemeldet. „Ich glaube, wir haben da das richtige Verhältnis zwischen Andacht und Entspannung gewählt“, meint Wolfgang Appel.
Auf der Nordroute sind auch Jasna Gilbert und Eva Günther unterwegs. Eva Günther findet den Umgang in der Gruppe beeindruckend und bewegend: „Wir sind ja alle per Du. Es ergeben sich tolle Gespräche. Eine Mitpilgerin hat mir aus ihrem Leben erzählt und später gesagt, wie gut ihr das getan hat.“ Eva Günther war 2019 bereits mit auf der Santiago-Wallfahrt gewesen. „Ein bisschen habe ich befürchtet, hier enttäuscht zu werden, weil es anders ist. Aber ich war offen – und bis jetzt hat mir alles sehr gut gefallen.“ Jasna Gilbert pflichtet ihr bei: „Der Franziskus-Weg ist ein Highlight. Ich konnte einen Teil in Ruhe, für mich alleine gehen und die Landschaft genießen und alles wie ein Schwamm aufsaugen.“ Die Gruppendynamik, Gespräche, gegenseitige Unterstützung – das imponiert ihr ebenfalls. Sie hat es auch 2019, auf dem Jakobsweg, so erlebt. „Die letzten 100 Kilometer dort waren eine schöne Erfahrung für mich. Das hat mich drei Jahre lang angespornt. Und jetzt bin ich hier.“ Die beiden Frauen erfreuen sich am Unterwegssein. Allmählich wächst aber die Vorfreude auf Assisi. „Wenn ich an die Ankunft in Santiago vor drei Jahren denke, kriege ich heute noch Gänsehaut“, sagt Günther.
Am 18. Oktober ist es für alle Wallfahrer aus dem Bistum Speyer soweit: Alle Gruppen treffen in der Stadt von Franz und Clara ein. Darunter auch die Flugwallfahrer, die morgens von Frankfurt gestartet und zunächst bis Rom geflogen waren. Und natürlich die Buspilger, die am 17. Oktober aus der Pfalz gen Assisi aufgebrochen waren.
Aus dieser Gruppe vermeldet Reiseleiter Franz Vogelgesang: „Großartige Stimmung! Wir hatten viel Spaß, aber wir bereiteten uns vor, wie das bei einer Wallfahrt eben so ist.“ Gemeinsames Singen, Beten und viel Wissenswertes über Franz von Assisi prägen die gemeinsamen Stunden der 35 Buswallfahrer auf der Autobahn. Für den Speyerer Domkapitular Franz Vogelgesang ist die Wallfahrt eine weitere Begegnung mit dem eigenen Namenspatron. Vogelgesang freut sich auf den Besuch in der Kirche San Damiano. Dort hörte Franziskus der Überlieferung nach Christi Stimme: „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“ Ein Gebet „in aller Ruhe, ganz für mich“ am Grab des Namenspatrons in der Krypta der Basilika San Francesco hat Vogelgesang auch eingeplant.
Mit Liedern, Gebeten, spirituellen Denkanstößen ist Franz von Assisi bei allen Gruppen mit unterwegs. Gewissermaßen sogar im Gepäck mit dabei hat die Wandergruppe der Südroute den Heiligen: Pastoralreferent Stefan Schwarzmüller, der Geistliche Leiter dieser Gruppe, hat eine Erzählfigur mitgebracht: in brauner Kutte, mit grauen Haaren und mit Tau-Kreuz um den Hals. Die Figur hat Schwarzmüller selbst geschaffen. Immer dann, wenn Stefan Schwarzmüller aus Franziskus‘ Leben erzählt, kommt sie zum Vorschein. „Ich habe ein paar Geschichten zu Franz von Assisi zusammengetragen, auch Unbekannteres.“ So können die Wallfahrerinnen und Wallfahrer Franz – und auch Klara von Assisi, wie Schwarzmüller betont – Schritt für Schritt immer besser kennenlernen. (hm/fr/ako)